Um ehrlich zu sein: Im ersten Augenblick musste ich etwas schmunzeln als ich las, eine Stiftung möchte Yoga mit dem Christentum verbinden. Die Stiftung Creative Kirche aus Witten (Nordrhein-Westfalen) hat das „Sela Institut für Christliches Yoga“ eröffnet und möchte den christlichen Glauben mit den Yoga-Lehren vereinen. Step one: In einer zweijährigen Ausbildung sollen Yoga-Lehrer ausgebildet werden, die Yoga später selbst im Sinne der christlichen Kirche lehren.
Für mich fühlte sich das Vorhaben zunächst so an, als versuche ein Glaubensrichtung, die unter massivem Mitgliederschwund leidet, auf einen trendigen Zug aufzuspringen, um wieder ein bisschen Schwung ins Gemäuer zu bekommen. Je länger ich darüber nachdenke, desto unsicherer bin ich mir, ob der Plan vielleicht nicht doch ehrenhafter und fruchtbarer sein könnte, als zunächst gedacht.
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Yoga ist – zumindest für mich, und letztlich ja auch geschichtlich – fest mit dem Hinduismus verankert. Die Spiritualität, die dem innewohnt, hat eine klar definierbare Quelle, ein „geistiges Zuhause“. Zugleich finde ich allerdings, dass eine der Grundsätze des (heutigen) Yoga darin besteht, wirklich offen (!) und letztlich den ganz individuellen Zielen verpflichtet zu sein. Bei mir ist das z. B. das Finden von innerer Ruhe und körperlicher Gesundheit und Kraft. Ist es vor diesem Grund nicht einerlei, welche Motive der Initiator eines Yoga-Lehrgangs haben könnte…?
So oder so: ein interessantes Vorhaben.