Von Leon, Redaktion von YOga Knigge
Welche Yoga-Kleidung du trägst, ist im Grunde wurscht. Ob nun die Sportkleidung, die du eh zu Hause hast, ob Unterwäsche oder gar nackt – Hauptsache, du fühlst dich wohl und kannst dich ganz auf deine Übungen konzentrieren.
Hier ein kleiner Ratgeber:
Auf dieser Seite erfährst du ein paar grundlegende Dinge über Yoga-Kleidung, von den gängigen Materialien über die Wichtigkeit der Passform bis hin zu den bekannten Yoga-Marken.
Yoga-Kleidung: Einleitung
Yoga gibt es seit vielen hundert Jahren. Die ersten Yogis hatten nichts von dem, was wir heute haben, weder an Yoga-Kleidung, noch an s. g. Yoga-Props, die erst in den letzten Jahrzehnten hinzukamen (zumindest mit Methode). Letztlich war und ist die Ausrüstung zweitrangig – wenn überhaupt.
Beim Yoga geht es Atemübungen, Körperhaltungen (Asanas) und Meditation, die in Verbindung zueinander ausgeführt werden. Die Kleidung soll dich dabei unterstützen, z. B. indem sie dich nicht einengt und dafür sorgt, dass du dich wohlfühlst. Du musst jederzeit frei atmen und dich ungehindert bewegen können.
Ich persönlich finde, dass die Optik ebenfalls eine Rolle spielen darf. Für einige Yogis und Yoginis spielt dieses nur eine untergeordnete Rolle, was ich ebenfalls total in Ordnung finde. Ich meine allerdings, dass beim Yoga der Spaß eine ganz wichtige Rolle spielt. Und wer nicht nur an den Übungen Spaß hat, sondern womöglich auch noch am ganzen Drumherum, findet womöglich auch Freude an der Beschäftigung mit dem Outfit und den weiteren Accessoires des Yoga. Wer also auf z. B. ausgefallene Yoga-Kleidung steht: Go for it!
Gängige Materialien
Die Wahl des Materials für Yoga-Kleidung kann Einfluss auf den Komfort und die Atmungsaktivität haben. Dazu kommt noch die Frage der Nachhaltigkeit.
Häufig zu finden sind:
Baumwolle
Baumwolle findet sich häufig in Yoga-Kleidung, da sie weich und atmungsaktiv ist. Es ist zugleich langlebig und leicht zu pflegen.
Bio-Baumwolle
Bio-Baumwolle ist eine natürliche und umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Baumwolle. Sie wird ohne den Einsatz von Pestiziden und anderen Chemikalien angebaut und ist somit schonender für die Umwelt.
Lycra/Spandex
Lycra oder Spandex ist ein dehnbares Material, das in der Yoga-Kleidung verwendet wird, um eine bequeme und flexible Passform zu gewährleisten. Es ermöglicht eine große Bewegungsfreiheit und kann außerdem dazu beitragen, dass die Kleidung nicht rutscht oder hochrutscht.
Hanf
Hanf ist in der Regel sehr umweltfreundlich. Es ist atmungsaktiv und langlebig, und es hat auch antibakterielle Eigenschaften, die dazu beitragen können, Gerüche zu reduzieren.
Polyester
Polyester ist ein synthetisches Material, das sehr haltbar und langlebig ist. Es ist auch sehr schnell trocken und hat eine gute Atmungsaktivität. Wer Wert auf Nachhaltigkeit und auch auf besonderen Tragekomfort sowie Haptik legt, ist bei Polyester allerdings falsch.
Mischgewebe
Mischgewebe bestehen aus verschiedenen Materialien wie Baumwolle, Polyester und Spandex. Der Grund für diesen Mix ist es, die Vorteile der verschiedenen Materialien zu kombinieren. Diese Materialien sind in der Regel sehr langlebig sowie atmungsaktiv und bieten eine große Bewegungsfreiheit.
Passform
Die Passform ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Wahl der Yoga-Kleidung. Sie hat Einfluss auf die Beweglichkeit und den Komfort während der Übungen.
Eng anliegende Kleidung
Yogis wählen wegen der großen Bewegungsfreiheit gerne eng anliegende Kleidung. Passgenaue Shirts und Hosen sorgen zudem dafür, dass nichts hoch- oder runterrutscht. Wer immer wieder die Hose hochziehen muss, verliert die Konzentration und hat nur mäßigen Spaß an den Übungen – klar.
Locker sitzende Yoga-Kleidung
Eher locker sitzende Kleidung tragen meist jene Yogis, die entweder Hautprobleme haben oder sich mit hautengen Shirts und Hosen einfach nicht anfreunden können. Dass die Kleidung immer wieder mal verrutscht, wird in Kauf genommen. Bzw. ist ab einem gewissen Punkt auch schlichtweg eine Gewöhnungssache. Hier stellt sich für die Yogis die Frage des kleineren Übels.
Zweiteiler vs. Einteiler
Einen Ein- statt eines Zweiteilers wählen Yogis oft immer nur dann, wenn es ernsthafte Probleme mit dem Verrutschen der Kleidung gibt. Natürlich gibt es auch Menschen, die sich in einem Einteiler schlicht wohler fühlen.
Ein Zweiteiler besteht aus einer Yoga-Leggings und einem Yoga-Top, während ein Einteiler eine Art Overall ist, der aus einem Yoga-Top und Yoga-Leggings besteht.
Arten von Yoga-Kleidung
Yoga-Kleidung gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und Stilen, um den individuellen Bedürfnissen und Vorlieben der Yogis gerecht zu werden. Hier sind die gängigsten Arten von Yoga-Kleidung:
Yoga-Leggings
Yoga-Leggings liegen eng an und bieten eine große Bewegungsfreiheit. An “neuralgischen” Stellen ist das Material von ausgewiesenen Yoga-Leggings verstärkt, damit die Hosen nicht schon nach ein paar Übungen den Geist aufgeben. Nicht zuletzt aus Gründen der Nachhaltigkeit lohnt es sich, hier nicht ganz unten ins Regal zu greifen (gemeint: die günstigste Hose zu nehmen).
Yoga-Tops
Yoga-Tops meinen sämtliche Oberteile, die auf die Bewegungen des Yoga abgestimmt sind. Dazu gehören also Oberteile von eng anliegenden Tank-Tops bis hin zu locker sitzenden Tuniken. Yoga-Oberteile sind den Belastungen nicht so sehr ausgesetzt wie z. B. die Leggins, so dass man hier bei der Auswahl etwas freier sein darf. Wichtig ist vielen Yogis an dieser Stelle allerdings das Material, nicht nur wegen der Hautverträglichkeit, sondern auch, um sich wohlzufühlen.
Yoga-BHs
Yoga-BHs sind im Grunde klassische Sport-BHs mit der bekannten Stützfunktion. Unterschiede gibt es, wenn überhaupt, beim Materialdesign. Bei eng anliegenden Yoga-Tops ist ein Yoga-BH mitunter nicht notwendig.
Yoga-Shorts
Yoga-Shorts sind eine beliebte Wahl für Yoga-Praktizierende, die während der Praxis etwas kühler bleiben möchten. Die Shorts können entweder enganliegend oder locker sitzend sein und sind in vielen verschiedenen Stilen erhältlich.
Yoga-Jumpsuits
Yoga-Jumpsuits sind die bereits erwähnten Einteiler. Die Jumpsuits rutschen nicht (wenn sie denn passend ausgewählt wurden) und haben eine Optik, die einigen Yogis besonders gut gefällt.
Nachhaltigkeit
Die Auswahl der Materialien ist beim Thema Nachhaltigkeit das A und O – ist ja klar. Aber auch die Haltbarkeit der Kleidung spielt eine Rolle.
Umweltfreundliche Materialien
Die Verwendung von umweltfreundlichen Materialien wie Bio-Baumwolle, Hanf oder recycelten Stoffen ist die beste Möglichkeit, Yoga-Kleidung nachhaltig zu gestalten. Diese Materialien sind oft biologisch abbaubar und haben einen geringeren ökologischen Fußabdruck als andere Materialien.
Fair Trade
Yoga ist auch eine Lebenseinstellung (bzw. ist es für viele Yogis, nicht für alle). Fair Trade spielt bei der Yoga-Kleidung eine entsprechend wichtige Rolle. Zentral sind hier die Arbeitsbedingungen und die Bezahlung der Arbeiter, die in den Herstellungsprozess involviert sind. Durch den Kauf von Yoga-Kleidung, die unter Fair-Trade-Bedingungen hergestellt wurde, trägt man dazu bei, dass die Arbeitsbedingungen und Bezahlung der Arbeiter fair und angemessen sind und bleiben.
Langlebigkeit
Kleidung, die länger hält und nicht schnell ersetzt werden muss, hat einen geringeren ökologischen Fußabdruck. Qualitativ hochwertige Yoga-Kleidung, die auch noch gut verarbeitet ist, kann dazu beitragen, weniger Abfall zu produzieren.
Reparatur und Recycling
Ob sich eine Reparatur von Kleidungsstücken lohnt, hängt stark vom Material ab. Selbst einige hochwertige Materialien lassen sich nur schwer oder überhaupt nicht reparieren. Wer viel Wert auf Nachhaltigkeit legt, kann bei der Auswahl der Yoga-Kleidung prüfen, ob die Materialien zumindest gut zu recyceln sind.
Marken und Hersteller
Auch bei der Yoga-Kleidung ist der Markt ständig in Bewegung – Marken und Hersteller treten in den Markt ein, andere scheiden aus. Die folgende Aufzählung hat entsprechend keinen Anspruch auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
Hier sind einige der bekanntesten Marken und Hersteller von Yoga-Kleidung:
Lululemon
Lululemon ist eine kanadische Marke, die 1998 gegründet wurde und sich sowohl auf Yoga-Kleidung als auch auf weitere Sportbekleidung spezialisiert hat. Die Marke ist bekannt für den Einsatz wertiger Materialien sowie für hochwertige Verarbeitung und ausgewähltes Design.
Manduka
Manduka kommt aus den USA und bietet nicht nur Yoga-Kleidung an, sondern auch Yogamatten und anderes Yoga-Zubehör. Auch Manduka setzt auf umweltfreundliche Materialien und gute Verarbeitung, damit die Kleidung möglichst lange hält.
Alo Yoga
Alo Yoga ist ebenfalls eine amerikanische Marke. Neben dem Einsatz umweltfreundlicher Materialien wollen die Amerikaner ebenfalls mit gutem Design punkten.
Prana
Auch Prana kommt aus den USA und hat neben Yoga-Kleidung und -Zubehör auch Outdoor-Equipment im Programm. Entsprechend gelten die Produkte der Marke als recht robust.
Beyond Yoga
Und auch die letzte Marke dieser Liste, Beyond Yoga, hat ihren Sitz in den USA. Beyond Yoga hat sich mit weichen und bequemen Materialien sowie einem guten Design einen Namen gemacht.
Fazit zur Yoga-Bekleidung
Yoga kannst du nackt oder im Ski-Anzug machen, wenn es dir gefällt. Es gibt nicht wenige Yogis, die ihre Übungen ausschließlich mit der Kleidung machen, die sie ohnehin im Schrank haben. Wenn du zu jenen gehörst, die sich optimal aufstellen wollen, hast du hingegen mehrere Möglichkeiten.
Die Wahl des Materials und der Passform kann die Bewegungsfreiheit und den Komfort beim Yoga verbessern und dazu beitragen, dass man sich wohler und selbstbewusster fühlt. Es gibt viele verschiedene Arten von Yoga-Kleidung, von eng anliegenden Leggings und Tops bis hin zu lockerer und atmungsaktiver Kleidung. Die Wahl hängt von der persönlichen Vorliebe und dem Yoga-Stil ab.
Nachhaltigkeit und faire Produktionsbedingungen können Yogis ebenfalls in ihre Überlegungen einbeziehen. Es gibt Anbieter, die explizit auf diese Themen achten (Stichwort Fair Trade). Fast alle renommierten Marken und Hersteller setzen zudem auf umweltfreundliche Materialien und eine gute Verarbeitung.
ÜBER DEN AUTOR
Erst über Umwege fand Leon, Betreiber dieses kleinen Yoga-Blogs, zum Yoga: Gesundheitliche Probleme zwangen zu einer Umstellung der Ernährung sowie zu mehr Achtsamkeit mit dem Körper – ein Glücksfall, wie sich herausstellen sollte.