Die fünf Niyamas: Wie du Körper, Geist und Seele in Einklang bringst

Von Leon, Redaktion von YOga Knigge

Yoga kann man ohne großes Hintergrundwissen einfach machen. Wer allerdings Lust hat, sich mit der Philosophie dahinter zu beschäftigen, hat einiges zu entdecken.

Hier geht es um Niyama

Erdacht wurde die Philosophie vom indischen Gelehrten Patanjali, der ein ganz tolles Verhaltenskonzept erstellt hat – sowohl für Yogis als auch für andere Menschen. Ziel ist es, ein erfülltes und unbeschwertes Leben führen zu können.

Niyama ist ein Begriff aus dem Yoga.
Wer sich nach Niyama richtet, darf auf ein harmonisches Leben hoffen.

Was ist Niyama?

Niyama ist ein Begriff aus dem Yoga, der sich auf die zweite Stufe des achtgliedrigen Pfades des Yoga bezieht. Beschrieben wird er in den Yoga-Sutras von Patanjali. Niyama bezieht sich auf die persönlichen Verhaltensregeln oder die individuelle Disziplin, die ein Yoga-Praktizierender befolgen sollte. Ziel ist es, ein gesundes und harmonisches Leben zu führen.

Es gibt fünf Niyamas, die in den Yoga-Sutras beschrieben werden:

  1. Saucha (Reinheit): Saucha bezieht sich auf die Reinheit des Körpers sowie der Gedanken und der Umgebung.
  2. Samtosa (oder auch: Santosha – Zufriedenheit): Samtosa bezieht sich auf die Fähigkeit, mit dem zufrieden zu sein, was man hat, ohne nach mehr zu streben.
  3. Tapas (Selbstdisziplin): Tapas bezieht sich auf die Praxis der Selbstdisziplin und Ausdauer, um Körper und Geist zu reinigen und zu stärken.
  4. Svadhyaya (oder auch Swadhyaya – Selbststudium): Svadhyaya bezieht sich auf die Praxis des Studiums und der Selbstreflexion. Ziel ist es, Wissen und Verständnis zu erlangen.
  5. Ishvara pranidhana (Hingabe an Gott): Ishvara pranidhana bezieht sich auf die Hingabe an Gott oder das Göttliche und die Anerkennung, dass es eine höhere Macht gibt, die das Universum kontrolliert.

Diese Niyamas dienen als Richtlinien für ein ethisches und spirituelles Leben. Sie sollen dabei helfen, das eigene Potenzial zu entfalten und inneren Frieden zu finden.

Das Wort stammt aus dem Sanskrit und wird wie folgt ausgesprochen:

Die Niyamas als Teil des Yoga-Pfades von Patanjali 

Die acht Stufen des Yoga-Pfades von Patanjali werden auch als „Ashtanga Yoga“ bezeichnet, was wörtlich „acht Glieder Yoga“ bedeutet. Diese acht Stufen sollen helfen, den Geist zu reinigen und das Bewusstsein zu erweitern. Am Ende wartet schließlich die spirituelle Befreiung. 

Die Niyamas sind die zweite der acht Stufen des Yoga-Pfades von Patanjali:

  1. Yama (ethische Regeln): Die Yamas sind fünf ethische Grundsätze, die das Verhalten gegenüber anderen bestimmen. Sie umfassen Ahimsa (Nicht-Verletzen), Satya (Wahrhaftigkeit), Asteya (Nicht-Stehlen), Brahmacharya (Enthaltsamkeit) und Aparigraha (Nicht-Horten).
  2. Niyama (persönliche Disziplin): Die Niyamas sind fünf Regeln, die das persönliche Verhalten und die Selbstbeherrschung betreffen. S. oben.
  3. Asana (Körperhaltungen /Yoga-Figuren): Asana bezieht sich auf die Körperhaltungen oder auch Figuren, die im Yoga praktiziert werden, um den Körper zu stärken und zu dehnen, um den Geist auf die Meditation vorzubereiten.
  4. Pranayama (Atemkontrolle): Pranayama bezieht sich auf die Kontrolle des Atems, um den Körper und den Geist zu beruhigen und zu reinigen.
  5. Pratyahara (Rückzug der Sinne): Pratyahara bezieht sich auf den Rückzug der Sinne von der Außenwelt und die Fokussierung auf die innere Erfahrung.
  6. Dharana (Konzentration): Dharana bezieht sich auf die Konzentration des Geistes auf einen einzigen Punkt oder ein Objekt.
  7. Dhyana (Meditation): Dhyana bezieht sich auf die tiefe Meditation, in der der Geist sich vollständig auf ein Objekt oder einen Zustand konzentriert.
  8. Samadhi (Verschmelzung): Samadhi bezieht sich auf den Zustand der Verschmelzung mit dem Objekt der Meditation, in dem das Selbst und das Objekt eins werden.

Diese acht Stufen bilden den Yoga-Pfad, der die spirituelle Entwicklung und Erleuchtung fördert.


ÜBER DEN AUTOR

Erst über Umwege fand Leon, Betreiber dieses kleinen Yoga-Blogs, zum Yoga: Gesundheitliche Probleme zwangen zu einer Umstellung der Ernährung sowie zu mehr Achtsamkeit mit dem Körper – ein Glücksfall, wie sich herausstellen sollte.