Saucha: Die (Yoga-)Kunst der Reinigung von Körper und Geist

Von Leon, Redaktion von YOga Knigge

Großreinemachen für Körper und Geist – Saucha ist ein Konzept aus dem Yoga, das sich auf Reinheit und Sauberkeit bezieht, sowohl im physischen als auch im geistigen Sinne. 

Saucha und Yoga

Obwohl das Konzept auf einer uralten Philosophie beruht, ist Saucha so relevant wie eh und je. In einem oft chaotischen und stressigen Alltag kann Saucha helfen, die Sinne zu klären und eine tiefere Verbindung mit uns selbst und unserer Umgebung zu schaffen.

Was ist Saucha?

Saucha [auch: Shaucha (Sanskrit: शौच)] ist eine der fünf Niyamas, die ethischen Regeln oder Verhaltensweisen, die im Yoga praktiziert werden, um eine gesunde und ausgeglichene Lebensweise zu fördern. Sie ist eine grundlegende Praxis, die darauf abzielt, Körper, Geist und Seele zu reinigen und zu heilen. Es geht um die Schaffung einer gesunden, sauberen und ausgewogenen Umgebung, die es uns ermöglicht, unsere innere und äußere Welt in Einklang zu bringen und unser volles Potenzial zu entfalten.

Saucha bedeutet auch, die Verantwortung für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden zu übernehmen, indem wir uns um unseren Körper und Geist kümmern und eine Umgebung schaffen, die uns unterstützt und nährt.



Saucha und Spiritualität

Im Yoga wird Saucha als eine Voraussetzung für die spirituelle Entwicklung angesehen. Indem wir uns von negativen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen lösen und unseren Körper und Geist reinigen, können wir uns auf unsere Spiritualität, auf unsere spirituelle Praxis konzentrieren und ein höheres Bewusstsein erreichen.

Physische Reinigung (Bahya Saucha)

Bei Saucha geht es u. a. um die Reinigung des Körpers sowie der Umgebung, in der wir leben. Im Yoga wird die physische Reinigung als Bahya Saucha bezeichnet.

Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und persönliche Hygiene sind wesentliche Bestandteile der körperlichen Reinigung.

Gesunde Ernährung

Durch den Verzehr von frischen, nahrhaften Lebensmitteln können wir unseren Körper mit den Nährstoffen versorgen, die er benötigt, um optimal zu funktionieren. Wir sollten auch darauf achten, ausreichend Wasser zu trinken, um unseren Körper zu hydratisieren und Giftstoffe auszuspülen.

Körperliche Aktivität

Regelmäßige körperliche Aktivität ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der körperlichen Reinigung. Yoga-Übungen und andere Formen der körperlichen Aktivität helfen dabei, unseren Körper zu kräftigen und flexibel zu halten. Außerdem fördern sie die Durchblutung und den Stoffwechsel und unterstützen so den Entgiftungsprozess.



Körperliche Hygiene

Die körperliche Hygiene ist ein weiterer wichtiger Aspekt der körperlichen Reinigung. Eine regelmäßige Dusche oder ein Bad hilft, Schmutz und Schweiß von der Haut zu entfernen und unseren Körper sauber und frisch zu halten. Auch die Reinigung unserer Kleidung und unserer Umgebung, wie z. B. unseres Zimmers oder Arbeitsplatzes, trägt dazu bei, eine saubere und gesunde Umgebung zu schaffen.

Geistige Reinigung (Antar Saucha)

Neben der physischen Reinigung ist auch die Reinigung des Geistes ein wichtiger Bestandteil von Saucha. Diese Art der Reinigung wird als Antar Saucha bezeichnet.

Reinigung von negativen Gedanken

Antar Saucha bezieht sich auf die Reinigung des Geistes von negativen Gedanken, Emotionen und Verhaltensweisen. Indem wir unsere Gedanken und Emotionen beobachten und loslassen, können wir unseren Geist von störenden Einflüssen befreien. Positive Aspekte rücken in den Fokus.

Achtsamkeit

Eine wichtige Praxis von Antar Saucha ist die Achtsamkeit. Indem wir uns auf den gegenwärtigen Moment konzentrieren und unsere Gedanken und Emotionen beobachten, können wir uns von negativen Gedankenmustern lösen. Zugleich wird unseren Geist von störenden Einflüssen befreit. Dies hilft uns, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und ein höheres Bewusstsein zu erreichen.



Negative Verhaltensweisen hinter sich lassen

Ein weiterer wichtiger Aspekt von Antar Saucha ist das Loslassen von negativen Verhaltensweisen. Wir sollten uns bewusst sein, welche Verhaltensweisen uns nicht dienen und diese loslassen. So schaffen wir Platz für positive Verhaltensweisen und Gedanken. Zum Beispiel können wir versuchen, weniger zu urteilen oder uns übermäßig mit anderen zu vergleichen. Der Geist wird somit befreit von negativen Gedanken und Emotionen.


ÜBER DEN AUTOR

Erst über Umwege fand Leon, Betreiber dieses kleinen Yoga-Blogs, zum Yoga: Gesundheitliche Probleme zwangen zu einer Umstellung der Ernährung sowie zu mehr Achtsamkeit mit dem Körper – ein Glücksfall, wie sich herausstellen sollte.